IoT und ERP – Chancen des Internet of Things in der Industrie 4.0

Das Internet der Dinge bezieht sich auf die Vernetzung von physischen Geräten und Gegenständen, die über Sensoren, Software und andere Technologien miteinander kommunizieren und Daten austauschen können. Diese smarten Geräte können sowohl in unserem Zuhause als auch in unserer Arbeitsumgebung eingesetzt werden, um unsere Lebensqualität zu verbessern und Effizienzsteigerungen zu erzielen. Mit der Vernetzung von Systemen und Anlagen werden Prozesse in Unternehmen effizienter. Lesen Sie warum auch das Internet der Dinge hierbei immer wichtiger wird.

Der Einsatz von IoT im Alltag hat bereits zahlreiche Bereiche unseres Lebens beeinflusst. Smarte Haushaltsgeräte wie intelligente Thermostate, vernetzte Beleuchtungssysteme und sprachgesteuerte Assistenten wie Amazon Echo oder Google Home haben Einzug in unsere Wohnungen gehalten und machen unseren Alltag komfortabler und effizienter. Durch die Fernsteuerung dieser Geräte über das Internet können wir beispielsweise die Heizung vor unserer Ankunft einschalten oder unsere Lieblingsmusik per Sprachbefehl abspielen lassen.

Das Internet der Dinge (IoT) hat nicht nur Auswirkungen auf unseren Alltag, sondern auch auf die Industrie. Durch die Vernetzung von physischen Geräten und Maschinen eröffnen sich neue Möglichkeiten, die Produktivität, Effizienz und Flexibilität in der Fertigungs- und Industriebranche zu steigern. Um die volle Leistungsfähigkeit von IoT in der Industrie auszuschöpfen, bedarf es jedoch eines modernen, integrationsfähigen ERP-Systems (Enterprise Resource Planning). In diesem Beitrag werden wir uns näher mit der Kombination von IoT und ERP auseinandersetzen und die Vorteile eines solchen Systems beleuchten.

Das Thema IoT ist auch schon längst in der Industrie angekommen und ermöglicht durch Integrationen eine umfassende Vernetzung und Datenerfassung von Maschinen und Produktionsprozessen. Sensoren, die in verschiedenen Anlagen und Geräten eingebettet sind, sammeln kontinuierlich Daten, wie zum Beispiel Temperatur, Druck, Feuchtigkeit und Maschinenleistung. Diese Echtzeitdaten bieten wertvolle Einblicke in den Zustand der Maschinen und ermöglichen es, frühzeitig auf Abweichungen oder Störungen zu reagieren.

Durch die Verbindung von IoT mit einem modernen ERP-System können diese gesammelten Daten effizient verarbeitet und analysiert werden. Das ERP-System fungiert dabei als zentrale Datenplattform, die sämtliche Informationen aus den Sensoren und anderen Quellen zusammenführt. Diese Integration eröffnet eine Vielzahl von Möglichkeiten, um Prozesse zu optimieren, Stillstandzeiten zu minimieren und die Produktivität zu steigern.

Echtzeitdaten und verbesserte Entscheidungsfindung: Die kontinuierliche Datenerfassung durch IoT-Sensoren liefert Echtzeit-Informationen über den Zustand der Maschinen und den Fortschritt der Produktion. Mit einem integrationsfähigen ERP-System können diese Daten sofort verarbeitet und in aussagekräftige Berichte umgewandelt werden. Dadurch können Unternehmen fundierte Entscheidungen treffen und schnell auf sich ändernde Bedingungen reagieren.

Vorbeugende Instandhaltung: Durch die kontinuierliche Überwachung der Maschinenzustände können mögliche Ausfälle oder Wartungsbedarfe frühzeitig erkannt werden. Ein modernes ERP-System kann aufgrund der IoT-Daten präventive Instandhaltungspläne erstellen, die Ausfallzeiten minimieren und die Lebensdauer der Anlagen verlängern.

Optimierung von Lieferketten: IoT ermöglicht es Unternehmen, den Status von Lieferungen und Beständen in Echtzeit zu überwachen. Die Integration dieser Daten in ein ERP-System erleichtert die Optimierung der Lieferketten und trägt dazu bei, Engpässe zu vermeiden und den Lagerbestand zu reduzieren.

Flexibilität und Agilität: IoT-basierte Systeme erlauben es Unternehmen, ihre Produktion flexibler zu gestalten und auf Kundenbedürfnisse schneller einzugehen. Mit einem modernen ERP-System können Produktionsprozesse einfach angepasst und automatisiert werden, um auf neue Anforderungen und Marktveränderungen reagieren zu können.

Eine nahtlose Integration von IoT-Geräten und einem modernen ERP-System erfordert leistungsfähige Schnittstellen, die im Idealfall durch eine Middleware gemanaged werden, wie zum Beispiel die Infor Operating Service, besser bekannt unter Infor OS. Diese Technologien spielen eine entscheidende Rolle bei der effizienten Verbindung und Kommunikation zwischen den verschiedenen Komponenten in einer IoT-Infrastruktur und einem ERP-System.
Im Folgenden betrachten wir, wie Schnittstellen und Middleware die Integration von IoT und ERP in der Industrie verbessern:

Datenkonnektivität: Eine Middleware dient als Vermittler zwischen den IoT-Sensoren und dem ERP-System, um eine reibungslose Datenkonnektivität zu gewährleisten. Sie ermöglicht die Erfassung, Aggregation und Übertragung der IoT-Daten an das ERP-System. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Daten von unterschiedlichen Geräten, Protokollen oder Herstellern stammen. Die Middleware sorgt für Interoperabilität und standardisiert die Daten, um eine einheitliche Verarbeitung in der Systemlandschaft zu ermöglichen. Die Daten können zum Beispiel über bekannte Protokolle wie z.B. OPC UA und MQTT abgerufen werden. Ist der Weg über eine “Standard Schnittstelle” ausgeschlossen, da zum Beispiel die Maschine zu alt ist (Retrofitting) oder schlichtweg diese Schnittstellen nicht besitzt, werden individual Entwicklungen benötigt, um an die gewünschten Daten zu gelangen. Für diese Entwicklungsarbeiten bedarf es einem großen Know-how.

Echtzeitkommunikation: IoT-Daten sind oft zeitkritisch, insbesondere wenn es um Predictive Maintenance oder die Überwachung von Produktionsprozessen geht. Die Middleware ermöglicht die Echtzeitkommunikation zwischen den IoT-Geräten und dem ERP-System. Dadurch können wichtige Informationen in Echtzeit erfasst und analysiert werden, um schnelle Entscheidungen zu treffen und auf Veränderungen im Produktionsumfeld sofort zu reagieren. Oftmals werden Systeme „hart verdrahtet“ und formen sich am Ende Sinnbildlich zu einem großen Spagetti Haufen an Verbindungen.

Skalierbarkeit: IoT-Infrastrukturen können eine Vielzahl von Geräten und Sensoren umfassen, und die Menge an generierten Daten kann immens sein. Die Middleware bietet Skalierbarkeit, um mit dieser Datenflut umzugehen und eine nahtlose Integration aller Komponenten zu gewährleisten. Sie passt sich den wachsenden Anforderungen an und kann auch in komplexen Umgebungen effizient arbeiten.

Sicherheit: Angesichts der Sensibilität der IoT-Daten ist eine robuste Sicherheit von entscheidender Bedeutung. Die Middleware fungiert als Sicherheits-Gateway und schützt die Daten vor unbefugtem Zugriff oder Manipulation. Sie ermöglicht die Verschlüsselung der Datenübertragung und Authentifizierung der Geräte, um die Integrität der gesammelten Daten sicherzustellen.

Datenverarbeitung und -analyse: Die Middleware kann auch eine gewisse Vorverarbeitung und Filterung der IoT-Daten übernehmen, bevor sie an das ERP-System weitergeleitet werden. Dadurch wird die Datenlast im ERP reduziert und nur relevante Informationen gelangen in das System. Zudem kann eine moderne Middleware Prozesse verwalten und zum Beispiel E-Mails versenden, Trigger auslösen etc. Infor OS bündelt alle wichtigen Funktionen in Infor ION und bietet somit die perfekte Plattform für Integrationsprojekte oder IoT/Industrie 4.0 Szenarien.

Die Kombination von IoT und AI eröffnet ein weites Spektrum an neuen Möglichkeiten und Anwendungen in der Industrie. Eine innovative AI-Technologie, die speziell für die Industrie entwickelt wurde, ist Infor Coleman. Coleman ist die eigene KI-Lösung von Infor und ebenfalls Bestandteil von Infor OS (nur in der Cloud Version).

Infor Coleman ist eine leistungsstarke AI-Plattform, die in der Lage ist, riesige Datenmengen aus IoT-Sensoren zu analysieren und intelligente Erkenntnisse zu liefern. Coleman nutzt maschinelles Lernen und Predictive Analytics, um automatisch Muster und Trends in den Daten zu identifizieren. Dadurch können Unternehmen präzisere Prognosen erstellen, fundierte Entscheidungen treffen und ihre Prozesse optimieren.